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Silhuette von Artur Morrison

ARTHUR MORRISON: AUSGEWÄHLTE WERKE. HERAUSGEGEBEN VON REINHARD HILLICH


 

Arthur Morrison wurde 1863 im ärmlichen Londoner Stadtteil Poplar als Sohn eines Dampfmaschinenschlossers geboren. Seine Mutter führte einen kleinen Laden. Zeitlebens bemühte er sich, seine proletarische Herkunft zu verschleiern und machte nur wenige (auch falsche) Angaben zu seiner Kindheit und Jugend. So wissen wir nur, dass er als Jugendlicher sich für Radfahren und Boxen begeisterte sowie ein eifriger Leser war. Eine höhere Schule hat er nicht besucht und sich seine beachtliche Bildung autodidaktisch angeeignet.

1879 begann er als Bürogehilfe in der Londoner Schulbehörde zu arbeiten. 1886 wechselte er zu People's Palace, einer Wohlfahrtsorganisation, die den ärmeren Bevölkerungsschichten Bildung und Kultur vermitteln sollte. Er schrieb Artikel für das hauseigene Blatt Bild von Arthur MorrisonPalace Journal und wurde 1889 dessen Redakteur.

In den 1890er Jahren widmete er sich vorrangig der Literatur. In relativ kurzer Zeit schrieb er zwei Serien von Detektivgeschichten sowie Erzählungen und Romane, die in naturalistischer Manier das Leben in den Elendsvierteln des Londoner East End schildern. Durch Letztere wurde er sehr bekannt; man nannte ihn sogar den „englischen Zola“.

Etwa um 1910 scheint er das Interesse an der Literatur gänzlich verloren zu haben. Nachdem er sich schon seit Jahren als Sammler von chinesischen und japanischen Antiquitäten betätigt hatte, schrieb er das zweibändige The Painters of Japan (1911), das lange als das Standardwerk auf diesem Gebiet galt. Er etablierte sich zunächst als Kunstexperte, später als Antiquitätenhändler, und veröffentlichte kaum noch etwas. Dadurch geriet er als Schriftsteller bereits zu Lebzeiten nach und nach in Vergessenheit.

Morrison starb 1945 als sehr wohlhabender Mann und liegt begraben auf dem Friedhof von High Beach, zusammen mit seinem Sohn und seiner Frau. Testamentarisch hinterließ er etwa 300 Gemälde und Holzschnitte sowie eine umfangreiche Sammlung zeremoniellen Teegeschirrs dem Britischen Museum. Er verfügte auch, dass seine Bibliothek verkauft und sein gesamter schriftlicher Nachlass verbrannt werden soll – offenbar ein letzter Akt des Spurenverwischens.

Mehr zu Morrison auf Wikipedia.

morrison-werke-hillich.de